Getreu dem Motto: „Ich gehe nicht auf Parties, die Parties kommen zu mir“ den Abend geplant und im Nirvana der Realsatire gelandet!
Wir waren im Neptun house und wurden Zeuge, wie in unserer unmittelbaren Nachbarschaft zwei der ganz Grossen des Schweizer Showbusiness (und Luana) zu Werke gingen.
Seit einigen Wochen präsentiert Mike Shiva eine allwöchentliche Talkshow im Neptun und als bisheriger Höhepunkt war kein geringerer als J.P. Love zu Gast.
Axl Rose, Chris von Rohr und LuanaÂ
Die beiden Herren blieben ihren Fans nichts schuldig. Talkthemen die mein Leben veränderten, dezent untermalt vom besten was das kleine Theater im hinteren Teil des Neptun House an weiblichem Hip Hop zu bieten hat, nämlich Luana (den link könnt ihr euch selber suchen falls ihrs wirklich nötig habt). Sie hatte den Nerv, Mike Shiva darauf hinzuweisen, dass sie kein Lied performen werde, sondern einen Track. Soviel Realness muss im Hip Hop natürlich sein, besonders wenn man auf einer Kleinbühne vor 15 Leuten an einer Talkshow mit J.P. Love, Mike Shiva und der Direktorin des Baslerkindertheaters zur eigenen CD den Gesang doppelt und dabei beinahe auf Mike Shivas weisshaarige Dauerwellenratte tritt.
Als es fast nicht mehr besser werden konnte wurde das Publikum durch J.P.s Hymnne: „Ich war ein Banker, ich bin kein DJ, ich bin ein Pornostar, mit meinem Zauberstab, da mach ich Träume wahr“, kollektiv zum Höhepunkt gebracht.
Beflügelt von der kollektiven Energieübertragung am Ende wurde es dann noch eine lange Aftershowparty mit J.P. im Neptun.
Ganz grosses Kino.
J.P. zeigt wo der Hammer hängt.
J.P.Love und Philippe diskutieren mögliche Projekte
 Nach der Show konnte sich J.P. vor weiblichen und männlichen Groupies kaum retten.
Ein Abend mit absolutem Kultcharakter.
Für alle Fans: J.P. spielt übrigens auch am Klosterbergfest.
Die für ihre teilweise hirnrissigen US-Gerichte haben dem Stumpfsinn wieder einmal die Krone aufgesetzt. In einem neu aufgerollten Verfahren gegen eine 32-jährige Mutter von vier Kindern haben die Geschworenen der Musikindustrie pro Titel 80 000 Dollar Schadenersatz zugesprochen, insgesamt 1,92 Millionen Dollar.
In dem Prozess ging es um 24 Titel von Künstlern wie Gloria Estefan, Green Day und Sheryl Crow. Abgesehen davon, dass bezweifelt werden darf, dass es im Sinne von Künstlern wie Green Day ist, eigene Fans in den finanziellen Ruin zu treiben, möchte ich hierzu ein kleines Zahlenbeispiel präsentieren:
Am einem normalen Dienstag Abend werden auf emule  172 Millionen Dateien angeboten. Gehen wir nun einmal davon aus, dass 100 Millionen davon Pornos sind, 22 Millionen Filme und 20 Millionen sonstige Dateien. Dann bleiben noch 30 Millionen Audiodateien.
30’0000’000 Songs also. Und diese Songs verursachen der arg gepeinigten Musikindustrie also einen Schaden von 80’000$ pro Stück.
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Ergibt dann 30’000’000 x 80’000
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2’400’000’000’000
Das sind dann 2.4 Billionen
Oder anders gesagt 2400 Milliarden.
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Ich wusste ja, dass es der Musikindustrie schlecht geht, aber dass sie so arm dran ist…mein lieber Herr Gesangsverein!
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Mittlerweile ist mir auch das Ausmass des Schlamassels klar. Die bösen, bösen Downloader schädigen nicht nur die platten Firmen, sondern sie sind auch an der globalen Finanzkrise schuld. Warum das so ist?
2400 Milliarden entspricht in etwa dem Bruttoinlandprodukt Grossbritanniens (also allem was in einem Jahr in Grossbritannien produziert wird). Get it?
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Das schöne an dieser juristischen Realsatire ist folgendes:
Während die Vertreter der Musikindustrie auf das Geld der Mutter von 4 Kindern warten, welches diese in 200 Jahren nicht zusammenbringt, wird irgendwann der Manager von Apple, Microsoft, Amazon, Google oder einem anderen Globalplayer, vor der Tür stehen und mitteilen, dass sie leider entlassen sind.
Denn während der Hexenjagd auf die eigenen Kunden haben die netten Herren leider übersehen, wie seit Jahren wirtschaftliche Schwergewichte erfolgreich in ihr Kerngeschäft eingedrungen sind und dieses nicht nur kundenfreundlicher sondern auch weit erfolgreicher betreiben. Vielleicht hat der Quatsch ja dann endlich ein Ende.
Tele habe ein neues Album und vor lauter Freude verschenken sie den ersten Song. Gedownloadet bzw Downgeloadet bzw Runtergeholt werden kann das Stück hier.
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Auch wenn Tele so tun, als kämen sie aus Berlin, sind das eigentlich ganz nette Jungens von hier, die sich ihre Sporen damals am Sprungbrett abverdient haben (2. Platz mit MyMars und skandalöses Ausscheiden in der Gruppenphase mit Kickin’ Edgar Allan Poe)
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Nach dem Ausflug in die Welt der Majors und einem Album, dass in meiner persönlichen Bestesdeutschsprachigesalbumallerzeitenliste irgendwo zwischen Nach der verlorenen Zeit und Economy Class steht, sind die Herzenslörracher und Wahlberliner zurück mit ihrem Neuling Jedes Tier
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 Kaufen, ipod formatieren, Wir brauchen nichts und Jedes Tier draufladen und ab auf die Insel.
Habe vor einem Jahr mein Visionsabo (link) abbestellt. Und heute geniesse ich die Tatsache, dass the Mars Volta, dieser bekackte Haufen notenscheissender, Profilneurotiker ein neues Album veröffentlicht haben und ich dies lediglich als Randnotiz in 20min mitbekomme.
Keine Titelstory, kein siebenseitiger Bericht über Cedrics und Omars momentanes Nichtwohlbefinden und auch kein Album der Woche, weil man the Mars Volta ja gar nicht schlecht finden darf.
Das ist Lebensqualität.
Und von System of a Down habe ich auch seit Monaten nichts mehr gehört. Herrlich.
Ja, Panik melden sich mit neuer Single Alles ist hin, hin, hin (inkl. B-Seite Fear is a mans best friend von John Cale) zuück. Mittlerweile scheint man auch ausserhalb Wiens auf die interessanteste deutschsprachige Indie Band aufmerksam geworden zu sein. So schafften es Ja, Panik mit ich bringe mich in Form auf Platz 5 und das Album auf Platz 3 der jeweiligen Spex-Redaktions-Jahrescharts 2008. Wir sind gespannt wo der Weg hinführt.
Anhören kann man sich das im virtuellen Zuhause von Ja, Panik
Für alle die das fantastische letzte Album the taste and the money noch nicht ihr eigen nennen hier nochmals die Songs Marathon und Thomas sagt vom letzten Album „the taste and the money“
ServusRyanrocket
Es ist wieder Sommer und damit die Zeit der Dorfopenairs und Jugentreffkonzerte.
Ich kann mit gutem Gewissen behaupten, dass ich eine grossen Teil meiner Jugend auf den Bühnen ebendieser Veranstaltungen verbracht habe.
Interessant ist, dass offensichlich ein grosser Teil dieser Veranstaltungen einer Tragödie in drei Akten gleichkommt:
Wir starten mit Akt II: Man bucht ein bis zwei coole, junge Bands (Liebe Veranstalter eine lange Liste gibt es hier). Die spielen um 18.00h vor einer spärlich besetzten Wiese, und einem Publikum, dass zur Hälfte aus den freiwilligen des Turnvereins (Liebeblingsband: Alles was so am Radio louft) und zur anderen Hälfte aus den Freundinnen der Bandmitglieder, sowie dem jeweils anreisenden Gruselkabinett besteht. Hören will das eigentlich keiner, da diese Bands eben nicht so oft im Radio laufen. Wünsche des Publikums (Eisssssiiiiidiiiiisiiiiiiii, oder chönnet ihr öppis vo de Dire Straits???) berücksichtigen die enghosigen Spielverderber auch nicht. Nicht mal Musikstars sind dabei und die meisten können nicht mal tanzen (ausser the Bianca Story natürlich). Aber diese Bands haben einen entscheidenden Vorteil:
Sie reisen auf eigene Kosten mit 6 Leuten und einer Tonne Material 200km an-( und vor allem ohne Übernachtung wieder ab). Dannn sind sie ca. 10h Stunden dort und sogar noch dankbar für 400.- Gage und 2 Essens und 5 Getränkebons (Bier/Cola 1 Bon, Drinks 2 Bons).
Akt I ist zu diesem Zeitpunkt schon vorbei: Dieser läuft zwischen 16-18h. Dann nämlich spielt der einzige Grund, weshalb jemand die finanziellen, bewilligungstechnischen und sonstigen Problem auf sich genommen hat, die das Durchführen eines solchen Open Airs mit sich bringt, dann spielt nämlich die Band des Veranstalters. (Weisch mir mache ou musik o händ schampar de plousch dra). Das Programm besteht aus 80% Covers und 20% Eigenkompositionen wobei die Zugabe nochmals der erste Song des Sets ist.
Akt III: Um 20.00h hätten dann Wurzel Greishärd gespielt, die aber unmittelbar nach dem Sichten der technischen Möglichkeiten wieder abgereist sind und um 21.00h spielt KandlBaschiSwayWinter, während der Veranstalter seine 15min of fame gegen die Gewissheit getauscht hat, dass die garantiert 3000 Zuschauer (o-Ton Manager Hauptakt), die die hohe 5-stellige Gage des Hauptakts mehr als rechtfertigen offensichtlich doch lieber 18.- Eintritt für 120 min Brüno im Kino liegen gelassen haben.
Ein doofer Bandname und ein Sound der ungefähr so klingt, wie wenn Schorsch Kamerun mit H.P Baxter von Scooter ein Album aufgenommen hätte ergibt erstaunlicherweise das beste deutsche Album der letzten Zeit.
Frittenbude aus München (München ist das neue Hamburg) legen mit Nachtigall das Album vor, welches man sich von Deichkind gewünscht hätte.
Es soll ja Leute geben, die gehen noch voller Hoffnung an ein Bob Dylan Konzert…
Ja, ja ich weiss, der spielt jetzt Blues und macht auch sonst so das was alte Leute halt tun und wahrscheinlich riecht er auch schon so.
All denjenigen, die „dylaneskes Songwritertum“ mögen, aber dem Altmeister auch lieber im verdienten Ruhestand sehen würden, sei das österreichische Projekt Nowhere Train wärmstens empfohlen. Ganz grosses Kino irgendwo zwischen Dylan und Bright Eyes.
Nowhere Train sind 8 Menschen, fünf davon mit allen möglichen Instrumenten und betörenden Stimmen ausgerüstet, zwei mit Kameras und einer mit Stift und Block.
Vor einigen Wochen haben sie auf eine ganz besondere zwölftägige Reise durch Österreich begeben: Ohne Geld, ohne fixe Schlafplätze und überhaupt ganz ohne Plan sind sie einfach in den Zug gestiegen und losgefahren. Herausgekommen ist eine Reise voller neuer Erfahrungen: Der Nowhere Train.
Mit dabei waren Stefan Stanzel von A Life A Song A Cigarette, Jakob Kubizek von Love&Fist, Stefan Deisenberger von Naked Lunch, Frenk Lebel von Play The Tracks Of und der amerikanische Singer/Songwriter Ian Fisher. Eine illustre Runde also, deren Abenteuer man allehiernachlesen kann.
Hauptberuflich mit Bands wie Naked Lunch oder auch A life, a Song, a Cigarette unterwegs haben die Jungs eine FM4 Studio2 Session aufgenommen, die der ganzen Serie die Krone aufsetzt.