Darf’s ein bisschen Punk sein?
A taste of chaos in Basel mit Rise Against – the Used – Gallows u.v.a. Z7 Pratteln
listen to rise against
Bei Rise against zuhause
“With hope in our hearts and bricks in our hands we sing for change!“ –Rise Against.
lex. Es ist wohl einige Jahre her, seit ich zum letzten Mal Lyrics wie diese gehört habe, ohne laut herauszulachen. Doch Rise Against haben das Kunststück fertiggebracht, mich wieder für ein Genre zu interessieren, von dem ich mich gelangweilt abwendete, nachdem Lagwagon ihr Drittes und No Use for a Name ihr Viertes exakt gleiches Album herausbrachten. Das die genannten Bands es gleichzeitig schafften, eine vormals politisch und gesellschaftlich interessierte Szene gänzlich von Inhalten zu befreien, tat ein übriges dazu. Und spätestens als ich an einem NOFX-Konzert inmitten von besoffenen Denner-Bier-Punks und Typen mit „Abitur on tour“ Shirts stand, welche sich gegenseitig in den Armen liegend „Oh Champs Elysées“ sangen, wusste ich: Das ist nicht meine Szene und machte einen Abgang aus derselben.
Schorsch W. Bush sei dank hat der Stumpfsinn in der Welt mittlerweile aber dermassen überhand genommen, dass es sogar der Anal und Bier Fraktion zuviel wurde und Gruppen wie NOFX oder auch Green Day sich auf einmal erstaunlich politisch geben, und das ganze musikalisch mit einer Agressivität unterlegen, die man den alten Herren gar nicht mehr zugetraut hätte.
Politische Inhalte sind also wieder Salonfähig wenn man sie, wie im Fall von Rise Against noch mit einem derart arschtretenden Album an den die potentielle Revoultionärszielgruppe bringt, dann macht das ganze sogar wieder richtig Spass und sogar ich alter Zyniker glaube für einen Moment daran, dass sich mit Musik etwas verändern lässt. Kurz nur, aber immerhin.
Dies Genossinnen und Genossen ist jedenfalls das beste Punk Album seit Bad Religions Generator.
Rise Against sind übrigens im Rahmen der von Kevin Lyman, dem Schöpfer der Vans Warped Tour, ins Leben gerufenen „Taste of Chaos“ Tour am 17.11.2007 im Pratteler Z7 zu sehen.
Mit the Used ist auch noch die Band von Bert McCracken, dem Exfreund von Ozzys Wallross-Zicken-Zwerg-Tochter Kelly mit von der Partie. The Used haben immerhin ein fantastisches Debütalbu, ein ganz passables zweites und eher mässiges drittes Album vorzuweisen, was mich fast zu einem Vergleich mit Oasis hinreisst. Aber wer weiss vielleicht schaffen the Used ja nochmals den turnaround.
Und wer sich immer gefragt hat, über wen Sänger Eddie Argos von Art Brut in»My Little Brother« singt als er erzählt: »He no longer listens to A-sides, he made me a tape of Bootlegs and B-sides / And every song, every single song on that tape said exactly the same thing / Why don’t our parents worry about us?« der wird die Antwort spätestens im z7 finden
Mit den Gallows sind auch noch NMEs neuste Punkrocklieblinge zu bestaunen.
Man sieht sich.
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